Text: Jens Aebi
Die Landesauswahl der Mädchen des Jahrgangs 2001 und jünger unseres Handballverbandes nahm am vergangenen Wochenende am Länderpokal in Göppingen und Umgebung teil. Von 20 teilnehmenden Teams erreichte sie den 15. Platz.
Der Länderpokal ist zum einen die inoffizielle deutsche Meisterschaft für Auswahlmannschaften und zum anderen die letzte offizielle Sichtungsveranstaltung des Deutschen Handballbundes für die Zusammensetzung der Jugendnationalmannschaften. In 4 Tagen haben die Teams, je nach Platzierung, 6 bzw. 7 Spiele. Zu Beginn wird in 4 Staffeln á 5 Mannschaften um den Einzug in das Viertelfinale gekämpft.
Und unser HVSA-Team startete äußerst verheißungsvoll. Dank einer tollen Teamleistung konnte der HV Berlin mit 23:16 bezwungen werden. Doch die gute Ausgangslage wurde schon in der zweiten Partie fast vollends verspielt. Gegen Mecklenburg-Vorpommern fanden unsere Mädels, trotz aller Bemühungen, einfach keinen Zugriff zum Spiel und verloren mehr als deutlich mit 13:29.
War das schon das Ende aller Träume? Nein! Denn die jungen Damen aus den verschiedensten Regionen unseres Bundeslandes zeigten am 2. Tag des Turnieres eine tolle Moral. Mit einer absolut aggressiven Abwehr und einem überragenden Teamgeist ließen sie im 3. Spiel dem HV Bayern keine Chance. Die logische Konsequenz war ein mehr als verdienter 30:21 Erfolg. Im letzten Spiel ging es dann gegen den Titelverteidiger des HV Westfalen. Mit einem Sieg hätte man in dieser kuriosen Gruppe sogar nach Staffelsieger werden können. Bis zum 7:7 in der 15. Minute hielt man diese Hoffnungen auch aufrecht, ehe sich der spätere Vizeländerpokalsieger bis zum Schluss noch deutlich mit 23:14 durchsetzte.
Warum es eine kuriose Gruppe war, zeigte sich dann im letzten Gruppenspiel. Durch den erneut überraschend deutlichen 26:14 Erfolg der Bayern gegen Mecklenburg-Vorpommern hatten diese beiden Landesverbände und unser HVSA-Team ein ausgeglichenes (4:4) Punktekonto. Und so scheiterten unsere Mädels am Ende sehr unglücklich und nur auf Grund des schlechteren Torverhältnisses am Einzug ins Viertelfinale. Dadurch spielte man in den folgenden 2 Tagen um die Plätze 13-16.
Dass der Stachel der Enttäuschung sehr tief saß, zeigte sich am 3. Turniertag. Im Spiel gegen den Handballverband Bremen setzte es eine verdiente 14:18 Niederlage. An der erneut, übrigens auch von den Sichtern des DHB hoch gelobten, sehr beweglichen 6:0 Abwehr lag es auch dieses Mal nicht. Viel mehr lastete die Verantwortung im Angriff einfach auf zu wenigen Schultern. Scheiterte man am Vortag noch sehr unglücklich am Viertelfinaleinzug, hieß es nun Spiel um Platz 15.
Und ein letztes Mal zeigte die Landesauswahl, wie schon in vielen vorherigen Turnieren, Moral. So konnten die Mädels das letzte Spiel gegen den HV Mittelrhein mit 15:13 gewinnen und sich erfolgreich aus dem Turnier verabschieden.
So fanden auch Landestrainer Martin Ostermann und der Vizepräsident Jugend und Nachwuchsleistungssport Carsten Krüger, trotz des sicherlich nicht ganz zufriedenstellenden 15. Platz, positive Worte in ihrer Abschlussrede. Sie bedankten sich für die aufopferungsvolle und gute Zusammenarbeit in den letzten 4 Jahren und wünschten den Mädels in ihre sportlichen aber auch schulischen und beruflichen Laufbahn viel Erfolg. Vielleicht sehen wir ja die ein oder andere junge Dame in naher Zukunft in den oberen Ligen des Frauenhandballs wieder.
HVSA: Lara Lepschi, Saskia Ribnitz; Nele Mertens, Isabelle Rösner, Lea Grothe, Lucy Gündel, Lucie Müller, Jessica Rutsch, Lucy Strauchmann, Eileen Geue, Emma Schwab, Alica Rißland, Lilli Tukay, Josephine Horrmann, Emely Lange
Trainer: Martin Ostermann, Steffen Grundig, Jens Aebi
Physiotherapeut: Peter Wiedenhöft
Delegationsleiter: Carsten Krüger