„Elf Minuten ohne Tor“ – investigativer Journalismus bei der Volksstimme – Fehlanzeige!?

Mit sachlicher und zeitlich verzögerter Reaktion hat der Handball-Verband Sachsen-Anhalt e. V. (HVSA) auf die verschiedentlichen Veröffentlichungen in den vergangenen Tagen mit einem Positionspapier (wir berichteten – hier klicken) reagiert und versucht, Fakten von Gerüchten und Gefühlen zu trennen.

Daher zeigen wir uns mehr als ernüchtert, als wir den heutigen Artikel von Daniel Hübner, Mitarbeiter der Magdeburger Lokalredaktion der Volksstimme, mit obiger Überschrift lesen durften.

Von der Aberkennung des „Status eines Landesleistungszentrums zum neuen Schuljahr“ ist hier die Rede. Ein Status, zu dessen Aberkennung der HVSA gar nicht im Stande ist, da er gar nicht von ihm vergeben wird. Dies ist ein Titel des Landessportbundes Sachsen-Anhalt. Dieser wird auch generell nicht aberkannt sondern bei Nichterfüllung konkreter Kriterien nicht verlängert. Diese Verlängerung gibt es ebenfalls nicht erst ab dem nächsten Schuljahr nicht mehr, sondern wurde bereits seit 2017 nicht mehr gewährt.

Dies ausschließlich mit der geänderten Förderung des weiblichen Handballs an den Sportschulen in Magdeburg durch den HVSA in Verbindung zu bringen und zu behaupten, dass der Handballsportverein Magdeburg (HSV) den Zusatzunterricht „bislang auf eigene Kosten…abgesichert“ hat, zeigt, dass nur eine einseitige und in diesen beiden Punkten faktische Falschdarstellung die gewünschte Quote beim Leser zu bringen scheint. Fakt ist: bis zum Ende des letzten Schuljahres hat der HVSA mehrere zehntausend Euro hierfür eingesetzt und ist alleinig für diese Kosten der Personalgestellung aufgekommen.

Bleibt zum Schluss die aus unserer Sicht völlig unreflektierte Aussage, dass Spielerinnen den Verein verlassen. Ein Umstand, der im Handball (auch weiblich) keine Seltenheit ist. Welches die wahren Gründe für den Wechsel gerade zum jetzigen Zeitpunkt sind, wird nicht hinterfragt. Mit der Änderung der Förderung an den Sportschulen in Magdeburg hat dies aber nun wirklich nichts zu tun, denn für die bisherig eingeschulten Mädchen ändert sich bis zum Ende ihrer schulischen Kariere nichts.

Es ist naiv und falsch zu glauben, die alleinige Konzentration in Halle würde nun alle Talente in diese Richtung lenken und im Land halten. Auch in der Vergangenheit war dies nicht so – weder in Magdeburg noch in Halle. Diese Entscheidung treffen die Mädchen in Abwägung der Bedingungen, die sie für ihre Entwicklung suchen, mit ihrem Elternhaus selbständig.

Vier Fakten, die, liebe Volksstimme-Redaktion in Magdeburg, für Kenner der Materie nicht neu sind. Wenn sie jedoch nicht bekannt sind, so sollte man sich darüber besser informieren – und dafür gibt es nicht nur eine Quelle.

Präsidium
Handball-Verband Sachsen-Anhalt e. V.

Quelle: Artikel der Volksstimme Magdeburg vom 01.03.2023

Artikel VS_MD 01-03-2023
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