Anhaltpokal Männer: SV 07 Apollensdorf mit dem Double vor der SG Kühnau II. TSG Wittenberg auf Rang 3
Nach Informationen von Kurz Fuchs TSG Wittenberg der auch die Impressionen zur Verfügung stellte.
Der Anhaltligameister SV 07 Apollensdorf ist in dieser Saison das Maß aller Dinge. Nach dem Meisterschaftsgewinn und Aufstieg in die Verbandsliga gewannen die „Apollos“ ebenso ungeschlagen den Anhaltpokal.
Die Auslosung vor Ort brachte es mit sich, dass gleich in der ersten Paarung des Turnieres die Favoriten auf den Gewinn des Pokals, der SV 07 Apollensdorf und die SG Kühnau II aufeinandertrafen. Dieses vorweggenommene Finale wurde von beiden Seiten vom Anpfiff weg sehr intensiv geführt. Die Paarung beinhaltete alles, was den Handballsport auszeichnet: Schnelligkeit, Teamgeist, Körperkontakt, rasche Ballstaffetten, Trickwürfe und Torwartparaden. Hinzu kam in diesem Spiel die Dramatik, denn keine Mannschaft konnte sich hier vorentscheidend absetzen und die Führung wechselte immer wieder. Bis in die Schlussphase hinein blieb es eine enge Partie mit offenem Ausgang, ehe die Apollensdorfer sich auf drei Tore Vorsprung absetzen konnten. Jetzt wurde es für die Kühnauer auch ein Spiel gegen die Zeit und sie mussten ihre Deckung offensiver ausrichten. Die sich nun bietenden Räume konnten die „Apollos“ resolut nutzen und das Spiel mit 28:22 Toren zu ihren Gunsten entscheiden. Lange Zeit waren die Gäste aus Kühnau ebenbürtig gewesen. Am Ende dürften die Wechselalternativen und die verbesserte Torwartleistung den Ausschlag zugunsten der Apollensdorfer gegeben haben. Nicht unerwähnt bleiben sollte die Unterstützung von den gut gefüllten Rängen in der Wittenberger Stadthalle, die für die „Apollos“ Heimspielatmosphäre schuf und zusätzliche Motivation bei den Spielern freisetzte.
Gleich im Anschluss mussten die Apollensdorfer spielplanbedingt erneut aufs Parkett. Jetzt trafen sie auf den Ausrichter des Finalturnieres die TSG Wittenberg. Die Schwarz-Gelben hatten in der letzten Punktspielbegegnung eine Halbzeit lang dem Favoriten die Stirn geboten. Dies sollte in dieser Partie nicht erneut passieren und deshalb setzten die Apollensdorfer auf ihren stärksten und zugleich schnellsten Kader. Mit Tempospiel sollten die TSGer unter Druck gesetzt und frühzeitig eine Spielvorentscheidung erreicht werden. Zum Erstaunen der Zuschauer hielten die Schwarz-Gelben aber dagegen. Nach einem Doppelschlag von Simon Weißkirchen stand es in der Anfangsphase 2:2. Zudem hatten die TSGer mit Christoph Bock ein deutliches Plus auf ihrer Seite, der den Gästen nicht nur einen Siebenmeter, sondern mehrere „Hochkaräter“ abkaufen konnte. Im sogenannten gebundenen Spiel hatten die Favoriten gegen den Deckungsverbund der TSGer Schwierigkeiten Torchancen zu kreieren und zu nutzen. Die Gastgeber hingegen waren ihrerseits, auch personell bedingt, in ihren Angriffsmöglichkeiten eingeschränkt. Die dabei auftretenden Ballverluste oder unplatzierte Würfe wurden von den Apollensdorfern nun konsequent zu Gegenstößen genutzt. Ein 6:0-Lauf brachte den Favoriten scheinbar auf die Siegerstraße. Die Schwarz-Gelben steckten aber nicht auf und verkürzten per Doppelschlag. Sie verpassten es aber in der Folgezeit den Abstand zu verkürzen und den Druck auf die „Apollos“ weiter zu erhöhen. Nach dem Seitenwechsel hielten die Gäste das Tempo hoch und kamen immer wieder zu erfolgreichen Gegenstößen. Obwohl der Wittenberger Keeper mit zahlreichen Paraden glänzen konnte, steuerten die Favoriten letztlich einem ungefährdeten 23:10-Erfolg entgegen. Damit war stand bereits nach zwei Spielen der Anhaltpokalsieger 2017/2018 fest und die Apollensdorfer hatten das Double, Meisterschaft und Pokal perfekt gemacht.
Die abschließende Paarung sah von der Papierform her eine klare Rollenverteilung vor. Der Tabellendritte, die SG Kühnau II wollte sich mit einem Erfolg über die TSG Wittenberg nicht nur Rang 2 sondern auch den Startplatz für die erste Runde im Landespokal sichern. Zudem hatten sie ein Spiel Pause zur Regeneration, während die Schwarz-Gelben gleich wieder gefordert waren.
Die favorisierten Kühnauer fanden aber nur schwer zu ihrem Spiel. Der Wittenberger Torwart knüpfte nahtlos an seine starke Leistung an und im Angriff fanden die Schwarz-Gelben immer wieder die Lücken im Kühnauer Abwehrverbund. Nach zehn Minuten lag der krasse Außenseiter, die TSG Wittenberg, mit 8:6-Toren in Führung und die Zuschauer rieben sich verwundert die Augen. War es anfänglich Marian Knorr gewesen, der mit seinen Schlagwürfen die Kühnauer-Abwehr düpierte, lief danach Mohammad Daneshiayr zur Topform auf. Elf Mal netzte er in dieser Partie ein und war der überragende Akteur des letzten Spiels neben dem Wittenberger Keeper. Die Schwarz-Gelben verstanden es zudem mit ihrer Spielweise, lang ausgespielten Angriffen, der Partie ihren Stempel aufzudrücken. Da zudem alle Spieler auf Wittenberger Seite ihre letzten Kraftreserven mobilisierten, blieb das Spiel völlig unerwartet bis in die Schlussminuten völlig offen. Als die Kühnauer drei Minuten vor Ultimo eine 26:24-Führung erzielten, schien sich die Waage zu ihren Gunsten zu neigen. Mitnichten. Ein Wittenberger Doppelschlag brachte eine Minute vor Spielende sogar den Ausgleich. Ein Führungstreffer blieb dem Ausrichter jedoch nicht vergönnt und nach einem weiteren Ballverlust gewannen die Kühnauer mit 28:26 Toren. Die TSGer konnten aber erhobenen Hauptes das Parkett verlassen.
Die unmittelbar nach Abpfiff erfolgte Siegerehrung durch den Pokalverantwortlichen im Spielbezirk Anhalt Siegfried Seidig sah überall zufriedene Gesichter. Neben dem Dank für die tadelsfreie Ausrichtung des Turnieres durch die TSG Wittenberg im Verbund mit dem VfB Zahna 1921, an die beiden Schiedsrichtergespanne, waren die beiden Platzierten mit ihren erreichten Miminalzielen zufrieden und jubelten die Apollensdorfer über den Gewinn des Anhaltpokals.
Für alle Beteiligten ist damit die zurückliegende Saison endgültig abgeschlossen. Jetzt geht es in eine kurze Sommerpause und dann beginnt bereits die Vorbereitung auf die neue Spielsaison 2018/2019.
Endergebnis Anhaltpokal 2017/2018
Tore Punkte
1. SV 07 Apollensdorf 51:32 4:0
2. SG Kühnau II 50:54 2:2
3. TSG Wittenberg 36:51 0:4